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weekly input: 1. Mose 40, 6-8 / Jeremia 37, 18 / Epheser 2, 6

weekly input vom 12.11.2020

 

Für andere da zu sein ist auch eine Medizin für das eigene Herz
 
Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, daß sie traurig waren, fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand der uns auslege. Josef sprach: Auslegen gehört Gott zu, doch erzält mir’s.            1. Mose 40, 6-8
 
und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen seine Großen und gegen dies Volk gesündigt, dass sie mich in den Kerker geworfen haben? Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: der König von Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?            Jeremia 37, 18
 
und er hat uns mit ihm auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus            Epheser 2, 6
 
Die Tage kamen die drei vorstehenden Verse in meiner morgendlichen Bibellese aus drei unterschiedlichen Büchern zusammen. Ich finde, das passt nochmal ganz gut zu Heios Predigt am Sonntag betreffend Verfolgung zu erfahren dafür, dass man Jesus angehört. Beide alttestamentlichen Stellen betreffen eine Szene von Gefangenschaft. Beide, Jeremia und Josef, sind unschuldig ins Gefängnis geworfen worden. In beiden Situationen werden sie trotz ihrem Gefangenenstatus um Rat gefragt. Warum? Weil die Not der Fragen groß ist und die Zahl der fachkundigen Personen rar ist. Ein Jammer, dass man alle, die sich auskennen, ins Gefängnis geworfen hat. Beide bitten nach erteiltem Ratschlag, man möge sich doch bitte dafür einsetzen, dass Sie aus diesem Gefängnis herauskommen, in dem sie unschuldig einsitzen. Beide Male passiert das Erhoffte nicht. Der Mundschenk vergisst Josef noch für zwei ganze Jahre. Jeremia schafft es zwar, auf Grund seiner Bitte seinem Wunsch entsprechend aus dem Haus des Schreibers, in dem er so schlecht behandelt wird, dass er um sein Leben fürchtet, verlegt zu werden in den Wachthof. Allerdings wird er kurz darauf von seinen neuen Kerkermeistern in eben diesem Wachthof in die Zisterne geworfen, worin er im Schlamm zu versinken droht. Vom Regen in die Traufe. Für Josef nicht viel anders, der aus der unverdienten Sklaverei nun ins unverdiente Gefängnis gekommen ist, in dem sich auch für ihn der kurze Hoffnungsschimmer wieder verdunkelt.
 
Als Leser der Bibel fragt man sich doch wirklich, warum Gott ausgerechnet seine verdientesten und treuesten Mitarbeiter in solch einen Schlammassel geraten lässt. Sie haben doch treu erfüllt was ihnen aufgetragen war, haben Rückgrat bewiesen wo andere um sie herum eingeknickt sind – und dann so was? Glücklicherweise haben wir auch noch eine Stelle aus dem neuen Testament von unserem gefängniserprobten Apostel Paulus, der trotz der schwierigen Rahmenbedingungen der Zeit eine ganz andere Sichtweise für die eigene Situation gefunden hat. Unabhängig wie wir momentan erscheinen mögen und in welcher Situation wir uns übergangsweise befinden: Wir sind auferweckt und eingesetzt im Himmel in Christus. Das ist eine so bleibende und unabänderliche Beförderung und Zusage, dass diese für Paulus alles überstrahlen konnte.
 
Josef wird später befördert zum zweiten Mann im Staat und wird mit Macht und Einfluss überhäuft. Jeremia muss alle Kriegswirren am eigenen Leib erfahren und wird aber zumindest später wieder aus dem Gegangenenkonvoy herausgelöst und erhält zeitweise seine Freiheit und eine Aufenthaltsgenehmigung im eroberten Land von Judäa durch die Babylonische Besatzungsmacht. Paulus wird später im Gefängnis enthauptet. Die Bandbreite von Gottes Repertoire im Hinblick auf den Ausgang eines Schicksals ist für uns unangenehm breit. Wir wollen Gerechtigkeit und Lohn hier – und wenn es im Himmel auch noch was gibt, dann ist das ja auch ganz schön. Paulus hat von Jesus gelernt, es genau andersherum sehen zu können. Möge er dieses Wunder auch ins uns tun.
 
Achim fürs @t

 

 

Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, daß sie traurig waren, fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand der uns auslege. Josef sprach: Auslegen gehört Gott zu, doch erzält mir’s.      [1. Mose 40, 6-8]
 
und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen seine Großen und gegen dies Volk gesündigt, dass sie mich in den Kerker geworfen haben? Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: der König von Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?      [Jeremia 37, 18]
 
und er hat uns mit ihm auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus      [Epheser 2, 6]
 

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