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weekly input: 2.Mose 32, 8

weekly input vom 02.07.2020

 

Oft habe ich mich gefragt, wie das so schnell gehen konnte, bei den Israeliten. Eben noch Wunder über Wunder erlebt. Die Ägypter, die sie so schändlich gequält und ihre Kinder getötet hatten, wurden von Gott gestraft. Endlich taucht dieser mächtige Gott auf und sorgt für Gerechtigkeit. Endlich werden die Fesseln gesprengt und Israel bekommt seine Freiheit. Sie erleben den Durchzug durch’s Meer, sie erleben Versorgung in der Wüste, sie sehen die Feuersäule bei Nacht und die Wolkensäule bei Tag. Es scheint alles so greifbar! Und dann nutzen sie den erstbesten/erstschlechtesten Moment und machen sich ein goldenes Kalb.

Nach 13 Jahren Christ sein, habe ich allerdings aufgehört mit dem Finger auf Israel zu zeigen. Inzwischen hab ich selbst oft genug versagt. Israel und ich sind uns in vielem ähnlich. In vielem sind sie mir eine Warnung, weil ich zu einem ähnlichen Verhalten neige.

Gott ist seit 40 Tagen und Nächten mit Mose verschwunden. Es fühlt sich an, als wäre niemand mehr da: ihr Anführer nicht und ihr Gott nicht. Also greifen sie nach dem verzweifelten Mittel und holen sich ihren Gott zurück – nach ihren Vorstellungen.

Gott wollte sich mit Israel ein Volk nach seinem Herzen machen. Und Israel wollte sich einen Gott nach ihrem Herzen machen.

Leider passiert mir das auch oft. Gott ist zu groß, zu unverfügbar, zu unverständlich. Alles, was ich habe, sind ein paar Wunder in der Vergangenheit, aber auch schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, Angst in der Gegenwart. Und ich habe sein Wort, dass ich ihm vertrauen kann. Dass er nicht weggeht. Dass er noch der gleiche ist, dass es ihm nicht gleichgültig ist. Und dass er, obwohl er manches böses zulässt, trotzdem rettet.

 

Ja, Herr, rette du. Zeig dich, sprich durch deinen Geist und tu Wunder in unserer Mitte.

Eure Tine für’s ÄT

 

 

Sie [die Israeliten] sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, haben es angebetet und ihm geopfert und gesagt: „Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten geführt haben.“       [2.Mose 32, 8]

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