Noch keine Kommentare

weekly input: Hebräer 10, 25

weekly input vom 23.07.2020

 

Gemeindemüde

Ich muss gestehen, dass ich mich auf die Sommerpause freue. Ursprünglich war ich die Stimme aus dem ÄT, die keine Sommerpause wollte. Nach der zwangsweisen Coronapause hatte ich von Pausen die Nase voll. Nicht, weil ich prinzipiell ein Problem damit hätte, alleine zu Hause zu sein – das habe ich nicht. Zumindest nicht so lange ich Bücher und einen funktionierenden Internetanschluss habe. 

Aber mir hat meine Entwicklung Angst gemacht. Anfang März war ich noch ein entspannter, halbwegs freundlicher Mensch. Ende Mai drehte sich mein Leben nur noch um mich. Eifersucht und Gereiztheit begleiteten mich durch den Alltag und meine Motivation, wieder in den Gottesdienst zu gehen, tendierte gegen Null. Das ist gar nicht gut – vor allem nicht, wenn man mit gutem Beispiel voran gehen sollte.

Lissy hat irgendwann mal gesagt: „Wenig Gemeinschaft macht Lust auf wenig Gemeinschaft.“ Und genau das ist mir passiert. Meine Welt begann sich weniger um Jesus und seinen Körper zu drehen. Und im gleichen Maße drehte ich mich um mich selbst. In einer erschreckenden Geschwindigkeit kamen Charaktereigenschaften in mir zum Vorschein, die ich lange überwunden geglaubt hatte.

Ich bin immer noch nicht zurück auf dem alten Level. Ich bin immer noch müde. Muss mich zu den Sonntagen aufraffen, auch wenn ich es – sobald ich einmal vor Ort bin – liebe. Die Gemeinschaft mit euch hat mir gut getan, hat mein Leben und meinen Fokus wieder ein wenig zurecht gerückt. Was noch immer fehlt ist, dass Jesus wieder der absolute Mittelpunkt wird. Und deswegen freue ich mich auf den ruhigen Sommer. Weil ich hoffe, dass ich die Zeit nutze, um wieder mehr mit Jesus zu reden. Nicht über den nächsten Gottesdienst, nicht über Corona, nicht über irgendwelche Problemchen. Sondern über ihn, über seine Perspektive, sein Wesen, seine Hoffnung. Über mich. Über Ängste, mein Versagen, Freuden und Sehnsüchte. Einfach Zeit mit ihm verbringen. Qualitätszeit, keine Arbeitszeit.

Und gleichzeitig bei den Gartentreffen im Sommer Gemeinschaft zu haben mit euch. Neue Kraft zu tanken. Das hoffe ich und dafür bete ich.

Eure Tine fürs ÄT

 

 

Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, ´an dem der Herr wiederkommt`.      [Hebräer 10, 25]

Einen Kommentar posten