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weekly input: Jakobus 5 ,7-8

weekly input vom 10.12.2020

 

Advent ist da. Eine Zeit der Kerzen und der langen Nächte. Eine Zeit der zaghaften Hoffnung, mitten in der Dunkelheit. Und eine Zeit des Wartens. Das Buch, das ich gerade lese, erzählt die Geschichte von vier Personen aus der Bibel aus der Perspektive ihres Wartens. Warten mit all seiner Unsicherheit, Unbehaglichkeit, mit all den Fragen, Enttäuschungen und der Hoffnung.

Am Anfang des Buchs stand die Frage an den Leser nach unserem persönlichen Warten. Wir alle warten in unseren Leben auf etwas. Auf den richtigen Partner; auf die Geburt des Kindes; auf den Bus; auf ein gutes Jobangebot; darauf, mal wieder durchschlafen zu können; auf den Urlaub; auf das Ende von Corona; auf gute Nachrichten vom Arzt; darauf, frei von Süchten zu sein. Oder einfach nur das kindliche Warten auf Weihnachten. 

Eingebettet ist dieses Warten in das große Warten und Sehnen. Das Warten auf Gerechtigkeit und auf Frieden. Das Warten auf den König Jesus, der wiederkommt, seine Herrschaft antritt und diese Welt von allem Unrecht befreit.

Warten ist anstrengend. Im Warten werden Zweifel an uns selbst und an Gott laut. Doch im Warten ruft Gott uns auch in seine Nähe. Hier wächst das Vertrauen, das Festhalten, das Abgeben. Hier schärft sich der Fokus. Hier entsteht Gemeinschaft. Das christliche Warten ist kein passives Warten. Wir sind dazu aufgefordert, uns gegenseitig zu halten, zu ermahnen, zu ermutigen. Und wir sind dazu aufgefordert, Gottes Liebe in Wort und Tat in diese Welt zu bringen.

Auf was warte ich gerade? Als ich angefangen habe, es aufzuschreiben, war ich doch erstaunt, wie lang die Liste wurde.

Warte ich mit Gott? Gute Frage. Nicht in allen Bereichen, nein. Aber warum nicht? Auch gute Frage. Schwierig.

Wie verbringe ich meine Wartezeit? Passiv und mit Gedankenkarussell? Oder lasse ich mich von Gott an meinen Platz stellen und handle dort?

Advent lädt dazu ein, sich das Warten etwas genauer anzusehen. Sich den Blick wieder scharf zu stellen. Zweifel und Unsicherheiten auszusprechen und abzugeben. Und in ein bewusstes, soziales Handeln zu kommen, um zu sehen, was Gott durch mich tut.

 Tine für´s ÄT

 

 

Darum, liebe Schwestern und Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.      [Jakobus 5 ,7-8]

 

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