weekly:Input 30.04.2025

„Dass ich sehend werde!“ (Lukas 18,41 – ein kleiner Gemeindefreizeit-Rückblick)

Seit einiger Zeit bete ich immer wieder diesen Satz, den der Blinde zu Jesus gesagt hat, nachdem er von ihm gefragt wurde, was er an ihm tun soll (hallo Jesus, war das nicht offenSICHTlich!?!): „Dass ich sehend werde!“ Das ist mein Wunsch. Sehend zu werden. Für das, was Jesus tut. Und für IHN. ER war ja auch das Erste, was der Blinde gesehen hat! Man stelle sich das mal vor: Jahrelang war es dunkel und plötzlich fallen Lichtstrahlen auf die lichtempfindliche Netzhaut, auf Stäbchen und Zapfen (ca. 6 Millionen an ihrer Zahl) die nun plötzlich fröhlich arbeiten und ihre Informationen über den Sehnerv ans Gehirn weiterleiten. Dort wird das Bild in Lichtgeschwindigkeit zusammengesetzt. Und der ehemals Blinde sieht nun: Das Angesicht von Jesus!

Die Gemeindefreizeit liegt nun schon ein paar Tage zurück, aber die Bilder, von allem was ich gesehen habe, sind noch in meinem Kopf. Und weil wir Dinge so schnell wieder vergessen und wir mindestens 12 Sekunden über eine gute Sache nachdenken müssen, damit sie sich in unseren Hirnzellen festsetzt, will ich noch einmal „nachschauen“ was auf meine Netzhaut gefallen ist:

Ich sehe meine Jesus-Familie, bunt und wild und ganz verschieden, wie wir zusammensitzen und erzählen und spielen und lachen und essen und noch mehr essen und Leben miteinander teilen.

Ich sehe Kinder- ach, so viele wunderbare Kinder! Große und Kleine, die in unserer Jesusfamilie ihren Platz finden und uns mit strahlenden Augen erzählen, wie sie sich ihre Gemeinde vorstellen. (und als drei unserer großen Mädels auf mich zukamen und darum baten, doch noch zusätzlich ein paar Namen von Erwachsenen zu bekommen für die sie gerne beten wollen – anstatt nur einen Zettel zu ziehen, wie alle anderen! – da konnte ich nicht mehr so gut sehen, weil sich meine Augen mit Tränen gefüllt haben).

Ich sehe volle Reihen, wo jahrelang viele leere Stühle waren. Ich sehe diejenigen, die treu dabei geblieben sind, und diejenigen, die neu dazugekommen sind. Ich sehe so viel Reichtum! Ich sehe Kinder, die uns zum Tanzen bringen und Erwachsene die schreien und singen und wie wir uns im Lobpreis so sehr vergessen, dass wir hoffen, dass davon keine Filme im Nachhinein im Internet auftauchen. Aber was solls – mit David können wir nur sagen: „Wir haben für den Herrn getanzt!“ …and I will get even more undignified than this! (2.Sam.6,22), sprich: Es kann auch noch peinlicher werden!

Ich sehe freundliches Fragen nach einem Frühstück mit Gleitzeit, anstatt uns über unsinnige Regeln zu ärgern (ok, ein bisschen schon, aber nicht zu sehr!). Ich sehe ein wertschätzendes Miteinander mit den Mitarbeitern vor Ort, die uns am Ende segnen und ermutigen.

Ich sehe eine Familie, die dient: kleine und große Spülhelfer, Techniker, Lobpreiser, Beter, Kinder-auf-den-Arm-Nehmer, Zuhörer und Zeugnisgebende und ein Ältestenteam das Raum dafür lässt und aus der zweiten Reihe dient. Und ich sehe unsere Lissy, die ihre tatkräftigen Hände Jesus zur Verfügung gestellt und so viel organisiert hat und am Ende, mit dem Beil in der Hand, einfach sagt: „Ich habe es auch für mich und meine Familie getan, weil wir so gern mit euch zusammen sind.“

Ich sehe das, was wir zusammen sein können, wenn wir alle zusammen sind (ach jeden Sonntag könnte es ein wenig so sein!) und ich sehe – wenn auch noch ein wenig verschwommen – das Angesicht von Jesus, mitten unter uns. Strahlend und voller Liebe schaut er uns an, weil sein Gebet dabei ist in Erfüllung zu gehen:

Vater, ich möchte, dass die, die du mir gegeben hast bei mir sind, damit sie meine Herrlichkeit sehen können. (Johannes 17, 13)

Christina

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